Die Kunst der Finanzierung: Wie Schulen Gelder für neue Einrichtungen gewinnen können
In einer dynamischen Bildungslandschaft steht der Wandel im Mittelpunkt des Geschehens. Die Visionen von Schulleitungen und Lehrkräften sind oft der Ausgangspunkt für neue Ideen, mit denen Lernumgebungen angepasst und verbessert werden können. Hinzu kommen die Herausforderungen der Digitalisierung sowie der gesetzliche Anspruch auf Ganztagsbetreuung in Grundschulen.
Aber was tun, wenn Ihre Schule neue Lernkonzepte einführen möchte und festgestellt hat, dass die Möbel in den Klassenzimmern nicht mehr zeitgemäß sind? Zudem bieten Flure und Aulen gelegentlich ungenutzte Potenziale, die es auszuschöpfen gilt. Um diese Möglichkeiten zu realisieren, sind finanzielle Mittel unerlässlich.
Als Schulleitung sollten Sie sich mit verschiedenen Wegen vertrautmachen, um an Budgets für Ihre Vorhaben zu gelangen. In der folgenden Liste finden Sie Methoden und Strategien, die Ihnen helfen können, die notwendigen finanziellen Ressourcen zu akquirieren und Ihre Visionen in die Tat umzusetzen.
Förderung: Startchancenprogramm
Für über 2.000 Schulen stehen jetzt Gelder durch das neu initiierte Bildungsprogramm "Startchancenprogramm" zur Verfügung. Ob Ihre Schule dazu gehört, können Sie hier überprüfen:
Förderung: Nachmittagsbetreuungsprogramm: Dieses Programm richtet sich in erster Linie an Schulen, die für die Nachmittagsbetreuung ausgestattet werden müssen. Es ist entscheidend, diese Chance zu nutzen, denn eine Nachmittagsbetreuung – unabhängig davon, wie sie organisiert und durchgeführt wird – unterscheidet sich wesentlich von einer klassischen Unterrichtssituation. Hier sind andere Raumkonfigurationen und Ausstattungen erforderlich als ein regulärer Stuhl und Tisch für jedes Kind. Es ist zu erwarten, dass Spiel-, Ruhe- und Lernsituationen zeitgleich in denselben Räumen stattfinden.
Bitte beachten Sie, dass die Förderung aus Bundesmitteln für Um- und Neubauten am 31. Dezember 2027 ausläuft. Weitere Informationen hierzu finden Sie unter:
Wir ermutigen alle Schulen mit bestehenden oder zukünftigen Ganztagsangeboten, jetzt mit den erforderlichen Planungen zu beginnen. Die Förderung gilt ebenfalls für bestehende Räume, die saniert, renoviert oder neu ausgestattet werden müssen.
Fördermittel auf Landesebene: Da Bildung in Deutschland Ländersache ist, gibt es bundesweit keine einheitlichen Regeln für die Beantragung der benötigten Gelder. Jede Landesregierung handhabt die Vergabe der Zuschüsse unterschiedlich. Nachfolgend finden Sie eine Übersicht der Bundesländer:
Erasmus+Schulprogramm
Das Erasmus+ Schulprogramm ist eine Initiative der Europäischen Union, die die Qualität der Schulbildung in Europa verbessern soll. Es fördert internationale Partnerschaften zwischen Schulen, um innovative Projekte zu entwickeln und Best Practices auszutauschen. Durch den Austausch von Lehrkräften und Schülern wird interkulturelles Verständnis gefördert und moderne Lehrmethoden erlernt. Das Programm unterstützt kreative Unterrichtsressourcen und gemeinschaftliche Projekte, die das soziale und kommunikative Lernen der Schüler stärken. Ziel ist es, Schulen als Orte der Vielfalt und Innovation zu gestalten und sie zur kontinuierlichen Weiterentwicklung anzuregen. https://erasmusplus.schule
Schulträger Der Schulträger hat häufig ein Interesse daran, sich für die Familien der Schüler positiv zu positionieren. Daher ist es ratsam, den Kontakt zum Schulträger zu suchen und das pädagogische Konzept sowie die Anforderungen an die räumliche Gestaltung zu besprechen. So kann der Schulträger einschätzen, ob die Realisierung möglich ist und welche Mittel dafür benötigt werden. Selbst wenn nur ein Teil der Maßnahmen über den Schulträger finanziert werden kann, stehen den Schüler*innen, der Lehrerschaft und den Eltern zahlreiche Optionen offen, das gemeinsame Ziel dennoch zu erreichen.
Schulträger verfügen nicht nur über Budgets für die einzelnen Schulen, sondern oft auch über themenbezogene Fördertöpfe, beispielsweise für den Ganztag, die Digitalisierung oder andere Zwecke. Es ist auch hier wichtig, zunächst zu ermitteln, welche Fördermöglichkeiten bestehen.
Regionale Unterstützung werben: Eine moderne und attraktive Schule ist nicht nur ein Lernort, sondern auch ein Aushängeschild für die Region. Daher kann es sich lohnen, Projekte bei lokalen Firmen vorzustellen und um Unterstützung zu bitten. Hierbei sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt – vom Handwerksbetrieb in der Nachbarschaft über ortsansässige Versicherungsvertreter*innen bis hin zu Bauunternehmen, Banken oder Supermarktketten.
Synergieeffekte zu Unternehmen nutzen: Schulen können den Unternehmen auch etwas zurückgeben. Als Benefit für finanzielle Unterstützung bieten sich zahlreiche Optionen an, wie zum Beispiel:
- Banner mit dem Logo des Unternehmens auf Schulveranstaltungen
- Danksagungen in medialen Berichterstattungen
- Digitale Werbeflächen an oder innerhalb der Schule
Letzteres ermöglicht es den Firmen, auf interne Praktikums- oder Ausbildungsstellen aufmerksam zu machen. Ortsansässige Unternehmen haben ein starkes Interesse daran, gut ausgebildete Schüler*innen für ihre Betriebe zu gewinnen. Gute Konzepte, besonders bei Banken und Sparkassen, können dazu führen, dass man von entsprechenden Fördertöpfen profitiert.
Zusammenarbeit mit Universitäten: Manche Hochschulen haben Programme zur Unterstützung von Schulen, die auch Geräterichtungen oder Beratung hinsichtlich Möbel und Einrichtung umfassen.
Fundraising-Plattformen: Ein vielversprechendes Mittel zur Mittelbeschaffung sind Fundraising-Plattformen wie www.betterplace.org oder www.bildungsspender.de.
Diese Websites bieten eine einfache Möglichkeit, Spenden zu sammeln und gezielt auf Projekte aufmerksam zu machen.
Stiftungen: Viele Stiftungen unterstützen Bildungsprojekte und haben das Ziel, die Digitalisierung zu fördern. Flexible Mobiliar-Anschaffungen können ebenfalls im Rahmen von Digitalisierungsprojekten gefördert werden, da sie entscheidend für modernen Unterricht sind.
Schulfördervereine: Viele Schulen verfügen über Fördervereine, die aktiv Geld für Anschaffungen sammeln. Diese können gezielt für die Anschaffung von Möbeln verwendet werden.
Kreative Fundraising-Aktionen: Spendenläufe, Flohmärkte, Theateraufführungen oder Konzerte sind großartige Möglichkeiten, um finanzielle Mittel zu sammeln. Auch eine Sammlung während Schulfeiern wie Weihnachtsbasaren oder Sommerfesten ist denkbar, bei der Kaffee, Kuchen und selbstgebastelte Dinge verkauft werden können, um die Erlöse in die Projekte zu investieren.
Fazit: Die Beantragung von Geldern für Möbel und Einrichtungen erfordert Zeit, Engagement und eine gute Vorbereitung. Es ist empfehlenswert, sich frühzeitig über die verschiedenen Möglichkeiten zu informieren und gegebenenfalls Beratung durch Experten oder Fördermittelberater in Anspruch zu nehmen.